Am Donnerstag, 21. Dezember hatte ich die Möglichkeit den Schülerhort in Kandel zu besuchen. Der Schülerhort befindet sich in der alten Landwirtschaftsschule in der Luitpoldstraße. Dieses Gebäude beheimatet auch noch das Frauen und Familienzentrum (FFZ), den Schachverein „Turm Kandel“, die Musikschule und den Kulturkeller. Der Hort verfügt über 60 genehmigte Plätze. Schüler der Ludwig-Riedinger-Grundschule können dort betreut werden.
Wenn man das Gebäude betritt, kommt man in den großen Eingangsbereich des Horts, der derzeit weihnachtlich dekoriert ist. Das Gebäude, dass 1905/06 erbaut wurde, diente anfänglich als Lateinschule. Nach dem ersten Weltkrieg zog die französische Besatzungsarmee in das Gebäude ein. Nach dem 2. Weltkrieg waren auch einige Klassen der Berufsschule Kandel untergebracht. Das Gebäude ist fest verwurzelt mit der Geschichte Kandels und mit all seinen Verwerfungen.
Der Hort befindet sich im EG und im 1.OG des Gebäudes. Während ich mich umsah und die schönen Malereien von Armin Hott bewunderte, kam Frau Zöller, die Leiterin des Horts und begrüßte mich. Wir gingen zuerst die schöne, breite Treppe nach oben ins 1.OG. Frau Zöller zeigte mir zuerst die beiden Zimmer, in denen die Hausaufgabenbetreuung der Kinder stattfindet. Sie erklärte mir auf meine Nachfrage, dass immer zwei Lehrkräfte für die Betreuung der Kinder zuständig sind. Die Räume sehen aus wie kleine Klassenzimmer mit Schulbänken und Tischen und einem Lehrerpult und je einer Tafel. Neben den beiden Räumen befindet sich der sogenannte Kuschelraum, in dem man sich auch mal allem entziehen kann. Er ist mit einer großzügigen Liegefläche schlicht eingerichtet und alles wird bewacht durch einen großen Drachen an der Wand. Nebenan ist ein Raum in dem Kinder ihren Geburtstag mit einigen Freunden feiern können. Die Feier wird von einer Erzieherin begleitet. Als letzte Station im 1.OG, zeigte mir Frau Zöller den Turnraum, in dem die Kinder gerade ein Spiel spielen bei dem sie „einfrieren“ wenn die Musik aufhört zu spielen. Die Kinder machen im Turnraum einen sehr gelösten Eindruck und haben unheimlich viel Spaß. Auf dem Weg nach unten werden wir von Kindern überholt, die im Eingangsbereich von ihren Eltern in Empfang genommen werden. Die Kinder können im Hort zeitlich flexibel abgeholt werden. Im EG besuchen wir ein Raum, in dem unter Anderem eine kleine Leseecke mit einer kleinen Bibliothek eingerichtet ist. Gegenüber kann man sich mit einer Vielzahl von LEGO austoben und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Als letztes zeigte mir Frau Zöller noch die Küche und den Speiseraum. Das Essen wird von der Lebenshilfe in Minderslachen gekocht und im Hort in einem großen Warmhaltebehälter angeliefert. Auch für Allergiker kann ent-sprechendes Essen bei der Lebenshilfe bestellt werden. Die Kinder, denen ich im Hort bei meinem Besuch begegnet bin, haben auf mich alle einen sehr zufriedenen, ungestressten und ausgeglichenen Eindruck gemacht. Das Personal, dass an diesem Tag anwesend war, hat auf mich einen genauso entspannten Eindruck gemacht. Heraus kommt unter dem Strich eine nette entspannte Atmosphäre. In so „holprigen“ Zeiten mit Kriegen und Krisen überall auf der Welt, sind solche Rückzugsorte für Kinder immens wichtig und geben Sicherheit und bewahren die Lust auf das Leben.
Vielen Dank, dass ich mir ein Bild vom Schülerhort Kandel machen durfte